Inspirationsquellen

Willkommen im neuen Jahr, ihr Lieben! Ich hoffe, ihr hattet einen guten Start und werdet auch ein gutes 2021 haben. Die Welt hat sich definitiv eine Atempause verdient. Vielleicht bekommen wir sie.

Nichtsdestotrotz habe ich Ansprüche an mich selber, und dazu zählt, zu schreiben. Ich möchte kreativ bleiben und meine liebste kreative Beschäftigung ist nunmal das Erschaffen von Geschichten, Welten und Charakteren.

Meine Fantasy-Trilogie Die Saga von Arvid und Enes ist in Rohfassungen fertig. Während ich auf die Rückmeldungen meiner Testleserinnen warte, gibt es daran nichts zu tun – und es tut den Manuskripten ganz gut, mal zu ruhen. Dann kann ich später mit wesentlich mehr Abstand überarbeiten.
Doch was tun bis dahin? Im Oktober habe ich mir vorgenommen, eine Kurzgeschichte pro Woche zu schreiben. Dieses Ziel möchte ich auch im Januar verfolgen. Jetzt fehlt nur noch eines: Inspirationen!

Die Muse lässt sich nicht stressen und küsst niemanden auf Befehl, aber man kann sie ein bisschen kitzeln in der Hoffnung, dass sie sich motivieren lässt. Inspirationen kommen von überall. Man muss sich nur empfänglich für sie zeigen.

Musik

Wer kennt es nicht, dieses eine Lied, bei dem man nur die Augen schließen muss, um an einem ganz anderen Ort zu sein? Das die Gefühle aufwallen lässt wie nichts anderes? Musik lässt uns träumen, und damit ist sie eine wundervolle Inspirationsquelle. Altbekannte Lieder ebenso wie neue, fremde Songs – immer wieder findet man darin eine Stimmung, einen Gedanken, eine Idee, die es sich zu verfolgen lohnt. Musik kann motivieren und anspornen, aufputschen und beruhigen. Großartige Melodien, poetische Texte, epische Musikvideos – all das regt die Kreativität an. Es hat schließlich seinen Grund, dass Musik sich von Muse ableitet!

Bücher

Nein, das hat nichts mit Ideenklau zu tun. Wer ein gutes Buch liest, die Stimmung und das Thema lange im Kopf wälzt und daraus etwas Eigenes macht, der klaut nicht. Es ist nicht verboten, sich von anderen Romanen oder Geschichten inspirieren zu lassen, ganz im Gegenteil! Es erweitert den eigenen Horizont und zeigt neue Möglichkeiten auf.
Dass es nicht darum gehen sollte, einen bereits existierenden Roman neu zu erzählen, liegt wohl auf der Hand. Aber nichts spricht dagegen, sich beim Lesen ein bisschen Inspiration zu holen, um eine neue Geschichte zu erschaffen.

Bilder und Fotos

Wie auch Musik können Bilder große Emotionen wecken. Hinter jedem Bild steckt schließlich eine Geschichte, und als Autor kann man sie niederschreiben. Das kann auf einem realen Ereignis basieren oder frei erfunden sein, die Hauptsache ist, man hält sie fest.
Bilder gibt es mehr, als ein Mensch zählen kann. Das Internet ist voll von ihnen, und die Bildersuche der favorisierten Suchmaschine gibt freien Zugriff darauf. Man kann sich ein einzelnes Bild aussuchen, das gefällt, und dazu eine Geschichte schreiben, oder sich von der Stimmung mehrerer Bilder zu etwas Neuem verleiten lassen. Bildbeschreibungen schulen das Auge für’s Detail und sind eine gute Übung für größere Projekte. Und wenn alles Bilderbetrachten die Muse nicht aus ihrem Versteck lockt, dann hatte man wenigstens seine Freude an schönen Dingen!

Natur

Meine liebste Inspirationsquelle ist und bleibt Mutter Natur. Ein Spaziergang ins Grüne kann den kreativen Speicher wieder auffüllen und helfen, zur Ruhe zu kommen. Die Eindrücke, die man draußen sammelt, werden zu Ideen, manchmal nur für Szenen, manchmal für ganze Geschichten, manchmal nur für Gedankenspiele.

Sei es der See, der spiegelglatt und tiefschwarz vor einem liegt, das verwelkte Ufergras ein Kontrast zwischen dem Tod der Halme und dem Leben, das darin schwelgt, sei es der Gedanke an die Hechte, die winterstarr im Wasser stehen und auf wärmere Tage warten, oder die Sehnsucht, wenn man zu den Vögeln aufblickt, die schwerelos durch die Lüfte gleiten und die Kälte nicht zu spüren scheinen… Sei es das Rascheln der Bäume oder das Krachen des reifüberzogenen Laubs unter den eigenen Füßen… Kaum etwas regt die Kreativität so sehr an wie ein Spaziergang, der den Kopf leerfegt von den Sorgen des Alltags und Platz schafft für die Wunder der Kreativität.
Außerdem ist es gesund und wir hängen ohnehin alle zu viel drinnen.

Zufällige Wörter

Alles bisher zu vage? Kein Problem!

Man nehme fünf Wörter, die einem gerade in den Sinn kommen – oder die ersten Fünf, die man beim Überfliegen eines Textes findet – oder fünf Dinge, auf die der Blick gerade fällt, wie im Fotobeispiel – schreibe sie auf und webe eine Geschichte darum herum, in der sie vorkommen.

Hinter dieser Methode steht etwas mehr Druck als hinter dem gelassenen Warten auf Ideen. Das macht sie nicht mehr oder weniger effektiv, sondern schlichtweg anders. Man zwingt sich selber zum Schreiben, und manchmal ist es genau das, was man braucht: einen kleinen metaphorischen Schubs aus der Tür. Was am Ende dabei herauskommt, variiert von Mal zu Mal. Es kann eine kleine Kurzgeschichte sein, ein Drabble, ein Gedicht oder die Idee zu einem größeren Projekt. Auf jeden Fall hat man dann etwas geschrieben und eine kleine Schreibblockade überwunden – und das tut gut und gibt Selbstbewusstsein für die Zukunft!

Freie Assoziation

Die freie Assoziation kommt eigentlich aus der Psychotherapie und dient dem Erforschen des Unbewussten – danke, Herr Freud. Aber man kann sie wunderbar abwandeln und eine Übung für die eigene Kreativität daraus machen.
Die Methode ist so einfach, wie sie klingt. Benötigt werden nur Papier und Stift oder wahlweise natürlich ein leeres Dokument im bevorzugten Schreibprogramm. Man startet mit einem Wort, zum Beispiel dem groben Thema, über das man schreiben möchte. Nehmen wir einmal das Thema Liebe. Das erste, woran ich dabei denke, ist Herzchen, also ist das mein nächstes Wort. Von Herzchen komme ich zu dem Glitzerkonfetti, das in einem unserer Hochzeitsgeschenke war, und schreibe das auf. Dann führt mein Weg mich weiter über Hochzeitsfeier, Familie, Streit, Tränen und Umarmungen.

Bei dieser Methode ist ganz egal, ob ein Außenstehender die Gedankengänge nachvollziehen kann. Wichtig ist vor allem, dass man den ersten Gedanken, die erste Assoziation aufschreibt, die einem ins Hirn schießt, und nicht darüber nachdenkt. So hat man am Ende eine kleine Liste an Wörtern, die alle zusammenhängen. Daraus kann man dann eine Geschichte schreiben wie bei den zufälligen Wörtern, oder man nutzt diese Methode, um sich selbst einen groben Rahmen für die nächste Geschichte zu geben. Übrigens auch ein ganz tolles Mittel zum Plotten, wenn man gerade nicht weiterkommt, denn freie Assoziation befreit die Gedanken, bricht alte Denkmuster auf und schafft Platz für neues.

Wie inspiriert ihr euch? Habt ihr feste Methoden oder wartet ihr geduldig, bis die Muse zu euch kommt?

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